Interview mit Michael Bräker

"Das Testspiel FC Basel gegen FC Vaduz im Jahr 2004 war mein Höhepunkt als Schiedsrichter."

Für welchen Verein pfeifst du?

FC Abtwil-Engelburg

 

Hast du einmal deinen Stammverein gewechselt?

Nein. Ich habe eine starke Verbindung zu FC Abtwil-Engelburg, weil ich bereits als Junior dort Mitglied war.

 

Was hat Dich dazu bewegt Schiedsrichter zu werden?

Ich hatte damals ein Spiel im Fernseher gesehen. Als ich meinte, dass ich das Spiel besser als der Schiedsrichter im Fernseher leiten kann, meldete mich mein Trainer zum Schiedsrichter-Grundausbildungskurs an.

 

Kannst du dich noch an dein erstes Spiel erinnern? Wie ist es gelaufen?

Nein leider nicht. Ich weiss nur, dass es in St. Gallen im Gründenmoos war. Es könnte sogar ein Spiel des FC SG (Junioren) gewesen sein.

 

Wie ging deine SR- Karriere dann weiter?

Da ich bereits 20-jährig war, durfte ich schon Aktive pfeifen. Ich war drei Jahre lang in der 5.Liga, danach ging es aufwärts bis zur 2. Liga Inter.

 

Was hast du in deiner Zeit als Schiedsrichter gelernt?

Neben vielen Schiedsrichterkollegen auch den Umgang mit Leuten. Die „Schiedsrichterei“ ist eine Lebensschule. Man lernt vieles, was man im Alltag umsetzen kann.

 

Was war dein (bisheriger) Höhepunkt in deiner SR- Karriere?

Unvergesslich bleibt für mich das Spiel Basel - Vaduz im Jahr 2004. Es war ein Freundschaftsspiel in Buchs/SG und alle damaligen Stars des FCB waren dabei. Christian Gross als Trainer, Christian Gimenez, Mario Cantaluppi, Julio Hernan Rossi u.s.w.

 

Bist du weiterhin im Schiedsrichterwesen aktiv?

Ich habe meine Schiedsrichterkarriere vor einem Jahr beendet und leite keine Spiele mehr. Inzwischen bin ich allerdings als Schiedsrichter-Inspizient für den OFV tätig. Ausserdem bin ich im Vorstand des OSV aktiv. Ich bin Vizepräsident und Sportchef unseres Schiedsrichterverbandes.

 

Engagierst du dich in einer Trainingsgruppe des OSV?

Ich war aktiv in der Schiedsrichter-Trainingsgruppe St.Gallen war während 11 Jahren deren Präsident. Heute bin ich nicht mehr aktiv in der Trainingsgruppe.  

 

Wie nimmt dein Umfeld deine Tätigkeit als Schiedsrichter bzw. im Schiedsrichterwesen wahr?

Sie wissen, dass ich mich gerne im Schiedsrichterwesen engagiere. Man kann sich auf mich verlassen.

 

Wer unterstützt dich besonders bei deiner Tätigkeit als Schiedsrichter bzw. im Schiedsrichterwesen ? 

Als ich noch aktiv Spiele leitete, kam meine Familie vorbei, um meine Spiele anzusehen. Heute kommen meine Frau und beiden Kinder zwischendurch mit auf den Sportplatz. Während ich meinem Hobby nachgehe, können die Kinder bspw. bei schönem Wetter auch auf dem Spielplatz spielen und sehen so ihren Vater.

 

Tauscht du dich regelmässig mit deinen SR- Kollegen über das Schiedsrichterwesen aus? 

Ja, ab und zu. Es geht dann dabei oft darum, dass man sich erzählt, was man in den letzten Spielen erlebt hat. Auch wird oft über die gemeinsamen Erlebnisse in der Vergangenheit gesprochen.

 

Was sind aus deiner Sicht die grössten Herausforderungen für Schiedsrichter in der Ostschweiz?

Jedes Wochenende eine Top-Leistung abzuliefern, egal ob es dir gut geht oder nicht.

 

Du darfst mit deinem Schiedsrichterausweis schweizweit gratis Spiele besuchen. Schaust du dir oft Spiele an? 

Früher habe ich fast jedes Spiel des FCSG angeschaut, auch auswärts. So lernte ich auch die anderen Stadien kennen. Heute gehe ich nur noch ganz sporadisch.

 

Hast du einen Schiedsrichter als Vorbild?

Aktuell nicht. Früher war es auf jeden Fall Pierluigi Collina aus Italien.

 

Vielen Dank Michi für das Interview.

Michael Bräker
Michael Bräker